Donnerstag, 3. Feb. 2022
Ihr Lieben,
achtsam, nachhaltig, wertschätzend – ohne diese Begriffe kommt man heute nicht mehr weiter. Sie tauchen mittlerweile überall auf, jede Chefin/jeder Chef muss sie parat haben, es gibt kaum noch Werbung ohne diese Begriffe – und selbst in der Mode gehört es mittlerweile zum guten Ton, auch Kleidungsstücken mit einer achtsamen und wertschätzenden Haltung zu behandeln. Aber was ist eigentlich damit gemeint? Ein Weckruf in der Modebranche hat der Einsturz eines achtstöckigen Fabrikgebäudes in Bangladesch vor gut knapp 9 Jahren ausgelöst. Dort arbeiteten mehr als 5000 Menschen in Textilwerkstätten auch für deutsche Modeunternehmen. Mehr als 1100 Menschen starben damals. Dieses Unglück setzte die Diskussion über faire und nachhaltige Produktion von Mode in Gang.
Danach wurde auch die Überproduktion von Mode und die immer größer werdenden Müllberge an Kleidung ein großes Thema. Tatsächlich kaufen die Deutschen ca. 60 Kleidungsstücke pro Jahr, regelmäßig getragen wird aber gerade mal jedes zweite Teil. Unsere Kleiderschränke sind also über- und übervoll, und trotzdem wollen wir immer noch mehr. Aber in jüngster Zeit nehme ich einen gegenläufigen Trend wahr: den neusten Schrei tragen ohne neue Klamotten kaufen zu müssen. Das Zauberwort heißt Sharing. Bei Autos oder Ferienwohnungen ist das längst Gang und Gäbe. Neuerdings gibt es aber auch Plattformen für Shared fashion. Die junge Generation ist dauernd online und kann sich mittlerweile Modestücke überall und in jeder Lebenslage über eine App ausleihen und sie nach einer bestimmten Zeit wieder zurückschicken. In der Greta-Generation kommt das an. Die Mission: Kleidung soll getragen werden und nicht im Schrank rumliegen. Aber ob die Rechnung aufgeht? Wird damit der ökologische Fußabdruck kleiner? Auch dauernd Online zu sein produziert CO2. Und wie kommt die bestellte Bluse oder der Mantel von A nach B und wieder zurück? Etwa mit dem DHL-Auto? Berechnungen dazu gibt es noch nicht. Aber der Trend ist ganz klar zu erkennen. Und ich schaue jetzt mal in meinem Kleiderschrank, was ich zu bieten hätte…
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